SYNTHETISCHE FARBSTOFFE

Die Anzahl an der in den letzten 150 Jahren entwickelten synthetischen Farbstoffe ist fast unübersehbar geworden. Das Färben von Textilien ist zur Wissenschaft geworden. Die Vorgaben der Textilhersteller und deren Kunden an die Lichtechtheit, Wasch- und Scheuerbeständigkeit der gefärbten Ware sind ständig gestiegen. Für jeden Einsatzzweck gibt es mittlerweile spezielle Farbstoffe mit den gewünschten Eigenschaften. Leider gehen derartige Entwicklungen auch immer Hand in Hand mit steigendem Einsatz an Hilfschemikalien und einem hohen Abfallanfall und den damit verbundenen Umweltproblemen.

Für den privaten Nutzer gibt es im Handel einer Reihe von synthetischen Farben zum selber Färben von Textilien. Die meisten davon sind für Wolle, Seide Leinen und Baumwolle geeignet (Packungen immer auf entsprechende Angaben prüfen). Auch eine Färbung in der Waschmaschine ist bei manchen Produkten möglich. Einige enthalten Kochsalz als Zusatz bzw. wird ein Zusatz von Kochsalz zur Flotte zur Verbesserung der Farbaufnahmen empfohlen. Da Speisesalz meist Zusätze (Rieselhilfen, Kaliumjodid etc.) enthält, werden von den Farbherstellern oft (teure) Spezialsalze angeboten. Hier handelt es sich fast immer einfach nur um reines Kochsalz, dieses kann problemlos z.B. durch Salz das zum Regenerieren der Ionenaustauscher in Geschirrspülmaschinen eingesetzt wird, ersetzt werden. Wenn man den Angaben der Hersteller folgt, sollte daher einer erfolgreichen Färbung nichts im Wege stehen.

Die folgende kleine Aufzählung der verschiedenen Farbstoffgruppen soll eine Übersicht geben was am Markt alles eingesetzt wird, die Aufzählung wurde im Wesentlichen aus der WIKIPEDIA übernommen:

  • SÄUREFARBSTOFFE
    Sind anionische Farbstoffe aus der Gruppe der Naphtolfarbstoffe und werden besonders für Wolle und Polyamid eingesetzt, auch Seide lässt sich damit färben. Säurefarbstoffe sind immer noch im erheblichem Ausmaß im Einsatz.
  • BEIZENFARBSTOFFE
    Bei diesen Farben muss die Faser mit einer Beize (Metallsalze von z.B. Aluminum, Chrom etc.) vorbehandelt werden. Die Metallionen reagieren beim Färben mit dem eingesetztem Farbstoff zu einem Farblack. Klassischer Vertreter dieser Gruppe ist das Alizarin (Farbstoff der Krappwurzel). Diese Farbstoffe haben keine industrielle Bedeutung mehr.
  • DISPERSIONSFARBSTOFFE
    Azofarbstoffe gehören zu dieser Gruppe, die als feinteilige Dispersion (eigentlich als Pigment) auf die Fasern (durch Einsatz einer Reihe von Hilfsstoffen) aufziehen. Kunstfasern wie Polyester und Acetatfasern können damit gefärbt werden. 
  • ENTWICKLUNGSFARBSTOFFE
    Eine Reihe der Anilinfarbstoffe gehört zu dieser Gruppe. Hier wurde in einem zweistufigen Verfahren gefärbt, zuerst wurde eine wasserunlösliche „Grundierung“ aufgebracht und anschließend mit der zweiten reaktiven Komponete der eigentliche Farbstoff direkt auf der Faser erzeugt. Diese Farbtoffgruppe hat heute keine Bedeutung mehr. 
  • KATIONISCHE FARBSTOFFE
    Sind „basische“ Farbstoffe und gehören zur Gruppe der Astrazonfarbstoffe. Sie kommen fast ausschließlich zum Färben von Polyacrylnitrilfasern („Dralon“) zum Einsatz.
  • KÜPENFARBSTOFFE
    Sind wasserunlösliche Farben die durch Reduktionsmittel in alkalische Lösung in eine wasserlösliche Form gebracht werden. Durch Oxidationsmittel (z.B. Sauerstoff der Luft) entsteht auf der Faser wieder der Farbstoff. Bekannteste Vertreter dieser Gruppe sind Indigo und Purpur und die Indanthrenfarbstoffe.
  • METALLKOMPLEXFARBSTOFFE 
    Sind z.B. Azofarbstoffe oder Phtalocyanine die einen Metallkomplex (z.B. mit Chrom, Kupfer oder Kobalt) enthalten. Durch Einbau eines zentralen Metallatoms in den Komplex wird eine bessere Waschfestigkeit erreicht.
  • PIGMENTFARBSTOFFE
    Hier handelt es sich um speziell verarbeitete Farbstoffe die „Pigmenteigenschaften“ erhalten und durch Bindemittel auf die Faser aufgebracht werden. Diese Farben werden für bedruckte Textilien verwendet.
  • REAKTIVFARBSTOFFE
    Die Reaktivfarbstoffe bilden die größte Gruppe der Textilfarben. Baumwolle, Seide, Wolle etc. können mit diesen Farbe eingefärbt werden. Der Farbstoff reagiert unter alkalischen Bedingungen z.B. unter Abspaltung von Salzsäure mit der Cellulose der Baumwolle und wird damit an dieser fixiert. Dies ergibt eine hohe Waschbeständigkeit.
  • DIREKT(SUBSTANTIV)FARBSTOFFE
    Diese Farbstoffe sind wasserlöslich und ziehen direkt auf die Faser auf. Die in den Drogeriemärkten zum selbst Färben verkauften Farbstoffe sind überwiegend Direktfarbstoffe. Nachteil dieser Farbstoffe ist die geringere Waschechtheit die zum „bluten“ der Textilien führen kann.


zurück zur Startseite                                                                                                                                   weiter zu NATURFARBSTOFFE