[Garn]spalten wird nach Peter Collingwood in zwei verschiedene Arbeitstechniken eingeteilt:
[Garn] Spalt-Weben
[Garn] Spalt-Flechten
# [Garn] Spalt-Weben
Diese Technik ist weltweit verbreitet, 2 bis 4 fädige parallel liegende Garnstränge werden durch einen zusätzlichen Garnstrang im rechten Winkel von beiden Rändern her gespalten und dabei zu einem Flachgewebe verbunden. Alle Garnstränge behalten dabei ihre ursprüngliche Position bei. Die entstehenden Strukturen stehen bei sorgfältigem Arbeiten einem kettwirkendem Gewebe wie sie z.B. auch beim Brettchenweben entstehen in nichts nach. Da auch der Arbeitsvorgang selbst (parallel liegende Garnstränge spalten = Öffnen des Faches, Einziehen des zusätzlichen Garnstranges = einlegen Schussfaden) doch der klassischen Weberei nahe kommt, ist die Bezeichnung Spalt-Weben durchaus zulässig.
In der folgenden Abbildung ist ein Probestück dieser Technik aus einfärbiger Baumwolle gearbeitet:
Spalt-weben
# [Garn] Spalt-Flechten
Beim Spalt-Flechten weisen die einzelnen Garnstränge wie bei allen Flechtarbeiten einen diagonalen Verlauf auf, dh. Sie wandern z.B. von links außen nach rechts (S-Verlauf) außen, bis sie auf den Rand treffen und dort die Richtung wechseln (Z-Verlauf) und so weiter. Auf diesem Weg gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder der von links nach rechts wandernde Garnstrang spaltet den rechts neben ihm liegenden Garnstrang oder umgekehrt. Von der Verwendung dieser beiden Möglichkeiten hängt es ab, welche der drei möglichen Strukturen beim Spalt-Flechten entsteht:
Einfaches Spaltflechtwerk
Einzel-Verlauf Spaltflechtwerk
Zweilagiges Spaltflechtwerk
Einzel- Verlauf Spaltflechtwerk
Im Praxisteil werde ich mich vorerst nur mit der Struktur des Einzel-Verlauf-Spaltflechtwerks beschäftigen.
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